„Wäre in Pfaffenhofen statt einer Trab- eine Galopprennbahn entstanden, wäre ich heute mit großer Sicherheit Besitzer und Züchter von Galopprennpferden und hätte von Trabern keine Ahnung“

(Max Schwarz in der Traber-Rundschau 3/96)

Mit dieser Aussage, getroffen von Max Schwarz dem Besitzer des Stalles MS Diamanten, wird schon recht klar deutlich dass die Familie Schwarz nicht schon seit Generationen mit dem Trabrennsport verbunden ist.

Angefangen hatte alles 1988 mit dem damals dreijährigen Fariant-Sohn Achaz (17.512.- €). Eine Besitzer-„Karriere“ also wie sie unspektakulärer nicht hätte beginnen können. Dies sollte aber nur der Anfang zu einer der größten dt. Ställe gewesen sein. Schon nach kurzer Zeit folgten einige andere mehr oder weniger talentierte Traber wie z.B. Edellord (v. Lord Iran a.d. Edelblüte, 7.158.- €). Mit diesem Edellord legte Max Schwarz 1989 die Amateurprüfung ab. Ein weiterer Meilenstein war die Mutterstute Rosaly (v. Mister Permit a.d. Romantica, geb. 1983). Mit dieser Stute begann die Karriere als Züchter von Max Schwarz. So ist z.B. als erstes Züchterprodukt von Max Schwarz Kronenbotschafter (v. Diamond Way a.d. Rosaly, geb. 1989, GWS: 17.205.- €) registriert.

Damit hatte man in Hause Schwarz zwar erstmals Blut geleckt, aber so richtig zufrieden war man nicht. Denn wie im beruflichen Bereich gilt für Max Schwarz auch im Trabrennsport die Devise: „Ganz oder gar nicht!“.

Als erster Deckhengst wurde der von Alwin Schockemöhle gepachtete Every Way aufgestellt. Doch lange hatte man an dem Super Way-Sohn keine Freude da er 1991 mit eingeklemmten Dünndarm einging. Zu den prominentesten Nachkommen von Every Way zählen Ontrion, Super Gerrol, Anakena, Air Diamant, Dreifach Diamant, Sommelier Diamant, Forest Dream, Holsteiner, Iron Way, Postblitz und natürlich der international erprobte Eljen.

Doch auch dieser herbe Verlust konnte Max Schwarz nicht zum aufgeben bewegen. Ganz im Gegenteil, binnen kurzer Zeit folgten die US-Einkäufe Ron B Hanover, Prakas, Malhana Sascha, Furman und Charlie Ten Hitch.

Ron B Hanover (H.gez. 1982 von Hanover Shoe Farms Inc., Hanover (Pa.) USA - v.Super Bowl (US) 1:12,3 a.d.Really Noble (US) o.Rek.) hatte zwar einen Rekord von 1:11,0 bei einer Gewinnsumme von 786.469 € vorzuweisen, blieb in der Zucht aber einiges schuldig. Die namhaftesten Nachkommen von ihm sind: Kantar, Roberto Diamant und Anni Diamant.

Charlie Ten Hitch (H.gez. 1988 von Irish Meadow Farm, Dunmore (Pa.) USA - v.Florida Pro (US) 1:11,5 a.d.Irish Katie M (US) 1:19,7) wurde nach dem Ankauf auch in Deutschland noch elfmal angespannt wobei er fünf mal siegen und sich einmal platzieren konnte. Leider blieb auch er in der Zucht hinter den Erwartungen zurück und ging 2002 leider an den Folgen einer Kolik ein. Zu seinen Nachkommen zählen: Dustin Diamant, Angela Diamant und Donna Diamant.

Ein schon deutlicheres Lebenszeichen in der dt. Traberzucht hinterließ Prakas (H.gez. 1982 von Hans G. Enggren, New Oxford (Pa.) USA - v.Speedy Crown (US) 1:12,8 a.d.Prudy Hanover (US) 1:17,6). So stellte er mit Songkas, Tartas (Diese beiden noch bevor Prakas im Besitz des Stalles MS Diamanten war), Nikas, Othmarine Diamant, Prakassy BC, Aurelio Diamant, Euro Prak, Pangraz, Prako Star, Prosecco, Sandra Diamant, Daniel Diamant und natürlich Oak General, dem aktuellen Sieger des Kommerzienrat-Wilhelm-Kraus-Rennens, viele prominente Sieger.

Furman (H.gez. 1988 von Brittany Farms, Versailles (Ky.) USA - v.Joie de Vie (US) 1:12,5 a.d.Garden Grove (US) o.Rek.) dagegen wurde wie auch Charlie Ten Hitch nicht sofort in die Zucht geschickt. Ganz im Gegenteil, Furman stellte in München-Daglfing am 03. Juli 1994 mit 1:12,4 einen neuen Bahnrekord auf und sammelte mit seinem damaligen jungen Trainer Jochen Haide sogar noch einige Grand-Circuit-Punkte auf höchsten Parkett. Auch in der Zucht hat sich der Joie de Vie-Sohn etabliert. Stellvertretend dafür seien hier Furio Diamant, Sepp Diamant, Forest Sun und Elisa Diamant genannt.

Leider viel zu früh eingegangen ist auch Malhana Sascha (H.gez. 1991 von Annette Roydon, Newfane (Vt.) USA - v.Valley Victory (US) 1:11,8 a.d.Serenade Hanover (US) 1:15,8). Von einen 43 Produkten stach vor allem der Euro-Crack Chattscha heraus, der bis zum heutigen Tage über 370.000.- € für seinen Besitzer Alfons Müllen (Stall Alpenblick) verdienen konnte.

Nach diesen Ankäufen lies man es einige Jahre etwas ruhiger angehen um dann 2001 mit Guybo (H.gez. 1998 von Photo Maker (US) 1:11,7 a.d.Sassy Jane (US) 1:16,6) noch einmal richtig zuzuschlagen. Guybo sollte für den Stall MS Diamanten noch einige Rennen bestreiten. Doch leider bekam man die Füße nie wieder so richtig hin. Zu viel Verschleiß forderten die 2- und 3-jährigen-Rennen in den USA. Nun liegen die Hoffnungen in der Zucht, wohl berechtigt dadurch dass Guybo ein Bruder von SJ´s Photo ist, einem der angesagtesten amerikanischen Deckhengste. 2003 wurden 34 Nachkommen nach Guybo geboren.

Ein weiterer prominter Einkauf gelang Stall MS Diamanten auch mit der Verpflichtung von Nilema Pearl (S.gez. 1989 von Blädingeas Stuteri AB, Vislanda (Schweden) - v.Texas (US) 1:12,0 a.d.Nevele Duchess (US) 1:12,5).Die Texas-Stute sorgte für den bisher größten sportlichen Erfolg des Stalles mit dem Gewinn im „Großen Preis von Bayern“ 1996 mit Jochen Haide. Die Rennverfilmung des Rennens wurde so oft angesehen, dass sie mittlerweile erneuert werden musste. Umso erschütternder dass man Nilema Pearl im Frühjahr 2004 einschläfern lassen musste. Als Nachkommen hinterließ Nilema Pearl Unser Diamant, Daystar Diamant, Miss Hollywood (Gewinnerin der Breeders Crown für 2-jährig),Gustav Diamant sowie ein 2004 geborenes Stutfohlen namens Infinity Diamant. Ein Stutfohlen nach SJ´s Photo, geb. 2002, ging leider ein.